Schmerzentwicklung und Schmerzformen
Schmerzen sind sehr facettenreich, genauso wie wir Menschen. Sie können von einer leichten Bewegungseinschränkung bis hin zur Minderung der Lebensqualität führen.
Das Schmerzempfinden ist eine komplexe subjektive Sinneswahrnehmung.
Bei akut einsetzenden Schmerzen, wie z.B. einem Bruch, wird uns signalisiert, das Körperteil nicht weiter zu belasten.
Bei widerkehrenden und chronischen Schmerzen wurden schon seit längerer Zeit innerhalb der myofaszialen Ketten Fehlspannungen kompensiert. Der Körper weist uns darauf hin, dass wir wieder etwas ins Lot bringen sollen.
Gerade hier sollte klar sein, dass nicht nach einer einmaligen körperlichen Behandlung die Schmerzen behoben sind. Es hat sich ja auch über einen langen Zeitraum aufgebaut.
Unser Körper möchte sich nicht an Schmerzen gewöhnen. Er weist uns unermüdlich auf körperliche Probleme hin. Es findet eine verstärkte Schmerzwahrnehmung statt und so kann es zu einem ständigen Schmerz, einer Chronifizierung kommen.
ABER es muss deshalb nicht heißen, dass wir Schmerzen den Rest unseres Lebens hinnehmen müssen, wie oft suggeriert wird.
Schmerzformen können oft nicht genau voneinander abgegrenzt werden. Chronische Schmerzen können zwischendurch auch durch akute Phasen begleitet werden, die sich dann an Intensität und Charakter hiervon unterscheiden.
Myofasziale Störungen können auch zu Nervenirritationen führen, mit dem Gefühl, dass die Schmerzen vom Nerv ausgehen. Es entstehen Ameisenlaufen, Kribbeln oder Taubheit. Diese Beschwerden haben ihren Ursprung aber im verhärteten und verklebten Faszien-Muskel-Gewebe. Diese können auch sehr gut behandelt werden.
Oft wird genau in diesen Situationen ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert, der auch derartige Gefühlsstörungen hervorruft. Es wird zu häufig zu Operationen geraten, die in den allermeisten Fällen keine nachvollziehbare Ursache haben. Wenn dann eine Behandlung des Muskel- und Fasziengewebes ausgeführt wird und sich eine positive Auswirkung bemerkbar macht, dann kann man davon ausgehen, dass die Ursache im myofaszialen Gewebe liegt.
Quelle: Ausbildung Blackroll Painexpert